Der Unterschied zwischen einem Prüfplan und einer Checkliste

Checklisten sind uns aus dem Alltag vertraut. Sie helfen uns beispielsweise den Koffer für den Urlaub zu packen, ohne etwas zu vergessen. Daher finden wir sie auch im beruflichen Umfeld. So gibt es ausgedehnte Checklisten für die Projektplanung oder die Projektdurchführung. Bei Bauprojekten füllen sie als „Qualitätschecklisten“ oder auch „QM-Checklisten“ oft Aktenordner. Basis der Baustellen-Checklisten sind häufig Excel-Tabellen. Bauleiter gehen mit diesen überaus umfangreichen Listen über die Baustelle und haken gecheckte Punkte ab. Fotos und andere Dokumentationen werden nachträglich dazu geheftet.

Doch auch wenn Checklisten im Alltag sehr nützlich sind, als Methode zur Qualitätskontrolle auf Baustellen bringen sie einige Nachteile mit.

Schwachstellen von Checklisten
Beispielsweise verlieren Checklisten schnell an Aktualität, da die angehängten Richtlinien und Vorschriften sich ändern – sie müssen kontinuierlich angepasst werden. Zudem sind sie allgemeingültig gehalten und die Checkpunkte sind nicht auf das aktuelle Projekt und Gewerk abgestimmt. Das führt zu ungenau definierten Checkpunkte und unterschiedlichen Ergebnissen, da sie subjektiv interpretiert werden können – und unterschiedliche Mitarbeiter kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

In diesem Zusammenhang müssen wir ebenfalls berücksichtigen, dass nicht alle Beteiligten über das gleiche Wissen über Baunormen verfügen, was die effektive Anwendung von Checklisten erschwert. Außerdem sind häufig einige zu prüfende Arbeiten nicht ohne weiteres sichtbar, da sie von nachfolgenden Arbeitsschritten verdeckt werden, was die Überprüfung erschwert. Offene Fragen und Probleme landen dann in der Regel auf dem Schreibtisch des Bauleiters, was seine Arbeitsbelastung zusätzlich erhöht und zu Verzögerungen führen kann.

Pluspunkte von Prüfplänen
Anders als Checklisten basieren Prüfpläne auf validierten Prüfinhalten. Sie enthalten für das spezifische Projekt maßgebende Vorgaben wie Bausoll, Toleranzen, Normen und weisen sogar auf risikokritische Gewerke und Aufgaben hin. Sie leiten die entsprechenden Mitarbeiter gemäß Bauzeitenplan zur richtigen Zeit an den richtigen Ort.

Prüfpläne liefern zudem zusätzliche Inhalte und Details. Sie sind für unerfahrene Mitarbeiter von unschätzbarem Wert, da sie ihnen wichtiges Know-how vermitteln und dazu beitragen, Fehler von vornherein zu vermeiden. Selbst Studenten können mit Prüfplänen einwandfreie Prüfungen durchführen. Prüfpläne sind wie ein Audit für Nachunternehmer: Sie starten dort, wo das Gewerk anfängt, gehen tiefer in die Details der Ausführung. So wird die Qualitätssicherung verbessert und der Aufwand für den Bauleiter reduziert sich erheblich.

Regelmäßige, systematische Bauinspektionen im Rahmen eines Prüfplans bieten klare Anleitungen zur Qualitätssicherung und verhindern strukturell und verlässlich Mängel und Probleme. Somit sind Prüfpläne ein leistungsstarkes Werkzeug zur Steigerung der Effizienz in Bauprojekten, die bis in die Gewährleistungsphase böse Überraschungen vermeiden.

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